Albrecht Goes (1908-2000).
Mit Bus und Bahn durch Stuttgart auf den Spuren des Dichters und Pfarrers.
Mehr als die Hälfte seines fast 92-jährigen Lebens hat Albrecht Goes in Stuttgart gewohnt: Zunächst von 1931 bis 1933 als Vikar im Nordbahnhof-Viertel, dann von 1954 bis zu seinem Tod im Februar 2000 im Süden der Stadt, auf der Rohrer Höhe am Rande des Schönbuchs. Hier ließ sich der begeisterte Wanderer nieder, als er mit 45 Jahren vom Gemeindepfarrdienst freigestellt wurde, um sich – nach dem großen internationalen Erfolg seiner beiden Novellen „Unruhige Nacht“ (1950) und „Das Brandopfer“ (1954), in denen er seine Erfahrungen als Lazarett- und Gefängnispfarrer verarbeitet und die Schrecken des Holocaust thematisiert hatte − ganz dem Schreiben wie auch einer umfangreichen Vortragstätigkeit im In- und Ausland widmen zu können. Kaum ein anderer deutscher Schriftsteller hat sich unmittelbar nach Kriegsende so vehement und konsequent für die „Entzauberung“ des Krieges und gegen die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik eingesetzt und den Dialog zwischen Christen und Juden sowie zwischen Ost und West gesucht.
Vom Wohnhaus im „Langen Hau“ auf der Rohrer Höhe machen wir uns – wie es der Autor des beliebten Gedichtes „Die Schritte“ bevorzugte − zu Fuß und mit Bus und Straßenbahn auf den Weg und erinnern an verschiedenen Wirkungsstätten des Dichters und Pfarrers mit ausgewählten Texten an dessen vielseitiges Werk und Engagement. Auf unserer Tour erfahren wir auch, was den Autor in die Niederungen der mondänen Karlspassage führte; wir erinnern uns, mit Blick auf das Stuttgarter Rathaus, an dessen Freundschaft mit Manfred Rommel, nehmen am Charlottenplatz, wie auch er häufig, „den 15er“ und fahren hinauf bis zum Bubenbad, wo wir vom Albrecht-Goes-Platz den herrlichen Ausblick auf die Innenstadt genießen und in der Christuskirche den Prediger und Seelsorger zu Wort kommen lassen. Weiter geht es, wieder mit der Straßenbahn, nun aber bergab zur Martinskirche. Nach einem Abstecher zur Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“, wo wir auch an seine Frau Elisabeth Goes und deren mutiges Engagement für verfolgte jüdische Mitbürger erinnern, beschließen wir den Rundgang am Grab auf dem Pragfriedhof.
Treffpunkt: Stuttgart-Rohr, vor dem ehemaligen Wohnhaus,
Im Langen Hau 5 (Bus 82 bis Hans-Rehn-Stift).
Endpunkt: Pragfriedhof
Dauer: ca. 3,5 Stunden (inkl. Fahrtzeit mit öffentlichen
Verkehrsmitteln)
Termin: nach Vereinbarung
(Preisliste siehe unter "Individuelle Führungen").