Copyright: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart
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Stuttgarts Halbhöhenlage um 1800.

Die Geschichte der Fritz-Elsas-Straße.

 

 

Es ist eine hübsche Pointe der Geschichte, dass Stuttgarts ehemalige "Gartenstraße", die 1946 zur Erinnerung an den Widerstandskämpfer Dr. Fritz Elsas (1890-1945) umbenannt wurde, 2022 ein "Green Building" mit weithin sichtbarer Fassaden- und Dachbegrünung erhalten hat - und zwar just dort, wo die Gartenstraße ursprünglich ihren Anfang genommen hat, bei der Einmündung der Calwer Straße. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein machte die einst von legendären Gärten gesäumte Straße ihrem Namen alle Ehre. Denn wo sich heute das Rotebühlzentrum, ein riesiges Parkhaus, die Max-Eyth-Schule und die gläsernen Dienstleistungszentren der Landesbank Baden-Württemberg im wahrsten Sinne des Wortes „erheben“, waren einst Wiesen und Obstgärten, dann prächtige Villen, umgeben von ausladenden Gärten, die sich bis zum höchsten Punkt der Innenstadt „am Bollwerk“ hinaufzogen. Ein kleiner See diente als Wasserspeicher für die zahlreichen Gärten der so genannten Reichen Vorstadt.

Noch kurioser mutet an, dass in dieser Straße auch eine der ersten und erfolgreichsten Fabriken Stuttgarts errichtet wurde: die Firma Jobst, Deutschlands erste deutsche Chininfabrik (1828), die 1920 ein Sechstel der Weltproduktion des Fieber- und Malariamittels lieferte. 1808 als (Drogerie-) Materialwarenhandlung in der Marktstraße gegründet, wurde sie bereits 1813 in das von der bekannten Baumeisterfamilie Etzel erbaute Haus in der Gartenstraße Nr. 29 verlegt, das bis 1902 Firmensitz blieb.  

Auch Kunst und Kultur waren in der alten Gartenstraße angesiedelt: Gegenüber der Firma Jobst lag das Haus des Hofmalers und Galeriedirektors Philipp Friedrich Hetsch (1758-1838), der mit vielen Intellektuellen und Künstlern seiner Zeit befreundet war. Ein weiterer wichtiger Treffpunkt für Stuttgarter Honoratioren, aber auch einheimische wie zugereiste Künstler und Schriftsteller lässt sich in der heutigen Fritz-Elsas-Straße verorten, im ehemaligen Haus des Hof- und Domänenrats Johann Georg Hartmann (1731-1811): Hier übernachteten nicht nur Goethe und Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach …

Mit zahlreichen historischen Abbildungen und literarischen Texten lassen wir die facettenreiche Geschichte dieser einst so anmutigen Straße und ihrer Anwohner aufleben, rekonstruieren ihren ehemaligen Verlauf und werfen auch einen Blick auf die (früher) angrenzenden Gassen und Straßen mit ihren alten anschaulichen Namen („Am Kasernengängle“, „Jobststraße“, „Bergstraße“, „Kasernenstraße“ etc.).

 

Treffpunkt: vor dem Atelier am Bollwerk

 

Dauer: ca. 2 Stunden

 

Termin: nach Vereinbarung

            (Preisliste siehe unter "Individuelle Führungen")

 

 

 

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