Copyright: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart
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Themen

Hegels Schwester.

Auf den Spuren einer ungewöhnlichen Frau

Sie hat in revolutionären Zeiten Briefe zu einem Staatsgefangenen auf den Hohenasperg geschmuggelt, war Gouvernantin im Hause der Freiherren von Berlichingen, verbrachte ein Jahr in der ehemaligen württembergischen "Staatsirrensanstalt" Zwiefalten und nahm sich schließlich wenige Wochen nach dem Tod ihres berühmten Bruders das Leben: Christiane Luise Hegel (1773-1832), die drei Jahre jüngere und unverheiratet gebliebene Schwester des großen Philosophen.

"Königin Phantasie": Wilhelmine Hauff, die Mutter des Märchendichters Wilhelm Hauff

 

In seinem ersten Märchen-Almanach hat Wilhelm Hauff seiner Mutter in der Figur der "Königin Phantasie" ein entzückendes literarisches Denkmal gesetzt. Doch in Wirklichkeit war das Leben der phantasiebegabten und vielseitig gebildeten Wilhelmine Hauff (1773-1845) alles andere als märchenhaft: In einer Zeit politischer Umbrüche hatte sie viele tragische Schicksalsschläge zu verkraften, wie etwa die Inhaftierung und den frühen Tod ihres Ehemannes sowie den viel zu frühen Tod ihres genialen, knapp 25-jährigen Dichtersohnes.

 

Der Eisenbahnpionier Carl Etzel (1812-1865) und seine spektakulären "Zwischenstationen" in Stuttgart und Bad Cannstatt

 

Der gebürtige Stuttgarter Architekt und Ingenieur Carl Etzel hat sich mit der Planung des württembergischen Eisenbahnnetzes und des ersten Stuttgarter Bahnhofs sowie mit der Konzeption der Geislinger Steige und vor allem der Bahntrasse über den Brenner einen großen Namen gemacht. Nur wenige wissen, dass er auch einige Jahre in Stuttgart und Bad Cannstatt gewohnt hat. Hier baute er sich am Ufer des Neckars ein stattliches Haus und konstruierte eine waghalsige Schwimmanstalt im Fluss...

 

"Sieben Leben möcht ich haben ...".

Der Dichter und Pfarrer Albrecht Goes (1908-2000)

 

Mehr als die Hälfte seines fast 92-jährigen Lebens hat Albrecht Goes in Stuttgart gewohnt, von 1931 bis 1933 als Vikar im Nordbahnhof-Viertel, dann von 1954 bis zu seinem Tod auf der Rohrer Höhe, wo er sich nach dem internationalen Erfolg seiner Novellen "Unruhige Nacht" und "Das Brandopfer" niederließ. Kaum ein anderer Schriftsteller hat sich unmittelbar nach Kriegsende so vehement für die Entzauberung des Krieges und für den Dialog zwischen Christen und Juden sowie zwischen Ost und West eingesetzt.

 

Dichter und Gärten. Ein literarischer Streifzug durch Stuttgarter Dichtergärten um 1800.

 

Über Stuttgarts herrschaftliche Gärten und Parkanlagen ist schon viel geschrieben worden. Aber wie stand es mit den privaten Gärten Stuttgarter Bürger um 1800, als Goethe, Schiller, Hölderlin und Jean Paul Stuttgart einen Besuch abstatteten? Welche Gärten liebten Hauff, Uhland und der junge Mörike? Wo lagen die grünen Oasen, die als gesellschaftlicher Treffpunkt oder Ort der Inspiration dienten? Und lassen sich Stuttgarter Gärten in Lyrik und Prosa, Autobiographien und Briefen der Poeten aufspüren?

 

"Pack' die Badehose ein!"

Von Sturzbädern und Schwimmanstalten im Neckar einst und heute.

 

Die Renaturierung des Neckars ist heute wieder großgeschrieben. Doch Baden im Neckar? Die Schiffbarmachung und Kanalisierung des Neckars im Zuge der Industrialisierung haben dem Badespaß im Fluss den Garaus gemacht. Kaum vorstellbar, dass einst Sturzbäder am Neckarwehr in Cannstatt Badelustige und Gesundheitsbewusste gleichermaßen anzogen. Dass auch das Mineralbad "Leuze" einmal vom Neckar profitierte und vor dem Wilhelma-Theater eine hölzerne Schwimmanstalt schwamm, ist heute nahezu vergessen.

 

Die Eberhardstraße.

Ein historisch-literarischer Stadtbummel.

 

Aus der wechselvollen Geschichte der Eberhardstraße, deren Straßenzug auf den Stadtwall um die Innenstadt zurückgeht, gibt es viel Geschichten zu erzählen - ob vom Armbrustschießen, von der Pferdeschwemme, dem "Häfelesmarkt" oder dem "Alleele". Hier wurden Genies geboren (Hegel, Hauff), gastierten Staatsmänner im noblen "Petersburger Hof", schrieben der Tagblatt-Turm und das 1961 abgerissene Kaufhaus Schocken Architekturgeschichte. 2016 kamen erneut die Abrissbagger in die Straße ...

 

Stuttgarts "Halbhöhenlage" um 1800:

Die Geschichte der Fritz-Elsas-Straße.

 

Die angrenzenden Gärten gaben ihr den Namen - bis zu ihrer Umbenennung 1946 zum Andenken an den Widerstandskämpfer Fritz Elsas (1890-1945). Kaum eine Straße Stuttgarts hat sich im Laufe ihrer Geschichte so radikal verändert. Wer ahnt heute noch, dass sie stellenweise so eng war, dass die Straßenbahn dort nur eingleisig fahren konnte? Dass eine Miniaturausgabe des Feuersees das Bollwerk zierte und sich nach 1945 am heutigen "Treffpunkt Rotebühlplatz" jahrelang Stuttgarts "Kleiner Trümmerberg" türmte?

 

Der Rosenstein.

Fragile Idylle und Zankapfel seit Jahrhunderten.

 

1824 benannte König Wilhelm I. den bisher als "Kahlenstein" bezeichneten Steilhang über dem Neckarknie bei Cannstatt in "Rosenstein" um und ließ dort ein Königliches Landhaus (Schloss Rosenstein) bauen und nach englischem Vorbild einen herrschaftlichen Landschaftspark anlegen.Schon damals wurden gegen großen Widerstand über 500 Grundstücke aufgekauft, Erdmassen bewegt, Verbindungswege beseitigt. Mit der Anlage der "Wilhelma" und dem heftig umstrittenenen Bau der Eisenbahnstrecke nach Stuttgart verlor der Rosensteinpark erstmals Gelände. Weitere Eingriffe folgten. Heute sorgen "Stuttgart 21", die Untertunnelung des Parks (B10, S-Bahn, Fernbahn) und das geplante "Rosensteinviertel" für neuen Zündstoff.

 

"Aber bitte mit Sahne!".

Vom Charme alter Stuttgarter Kaffeehäuser.

 

"Stiefkinder der Gastronomie" waren die ersten Stuttgarter Cafés, so Fritz Wiedermann, der Grandseigneur Stuttgarter Wirtshäuser. Doch das blieb nicht so. Um 1900 zählte Stuttgart 22 Cafés, die teils in repräsentativen Neubauten der Innenstadt (Königsbau, Friedrichsbau etc.) residierten. Heute sind Cafés wieder hoch im Kurs, nur wenige können auf eine lange Geschichte zurückblicken, viele beliebte Adressen, wie das Reinsburg oder Talmon-Gros, sind spurlos verschwunden. Wir lassen sie Revue passieren.

 

Die Planie im Wandel der Zeiten:

Flaniermeile, Verkehrsschneise, Museumsachse?

 

Mit dem Umbau des Wilhelmspalais zum StadtPalais, in dem im April 2018 das Stadtmuseum Stuttgart eröffnet wurde, rückt "die Planie" - als Museumsachse zwischen Stadtmuseum und Kunstmuseum - wieder zunehmend ins Gedächtnis der Stadt und in den Blick der Bürger. Doch wofür steht dieser Name und was genau bezeichnet er - einst und heute? Wer vom verkehrsumtosten Charlottenplatz zur Königstraße blickt, kann sich kaum vorstellen, dass hier einmal im Schatten großzügiger Baumreihen Ehen gestiftet, gelustwandelt und den Spaziergängern täglich frisches Cannstatter Mineralwasser angeboten wurde.

 

Der Feuerbacher Weg.

Wo Ritter, Milchmädchen und Bundespräsidenten unterwegs waren ...

 

Der Feuerbacher Weg war schon in früher Zeit Teil eines Fernhandelsweges, der von den Fildern ins Neckartal führte. Heute verbindet er die Stadtbezirke Stuttgart-Nord (Helfferichstraße) und Feuerbach (Mühlwasen). Wer ihn abgehen will, sollte gut zu Fuß und bei Puste sein, denn er muss den Bergrücken der Feuerbacher Heise erklimmen, was mit einer wunderbaren Aussicht bis zu den Löwensteiner Bergen belohnt wird. Auch kulturell bietet die abwechslungsreiche Wegstrecke mit ihren prachtvollen Villen und verwunschenen Gärten so manches, sei es die Burgruine Frauenberg oder die Villa Porsche, die steinerene Ruhbank der Feuerbacher Milchmädchen oder die Reminiszenzen an Theodor Heuss und vieles mehr.

Nächste öffentliche Führungen gibt es

im Frühjahr 2025!

 

Privatführungen zu Ihrem Wunschtermin können Sie gerne auf Anfrage buchen.

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© Dr. Alexandra Birkert